Kalletal

Gemeinde Kalletal, Nordrhein-Westfalen

Welche Themen bewegen Sie gerade in der Kommunalpolitik?

Besonders stolz bin ich darauf, dass die Gemeinde Kalletal als erste Gemeinde in Nordrhein-Westfalen das Modellprojekt “Global Nachhaltige Kommune in NRW” durchlaufen hat. Der Klimawandel und die damit verbundenen Extremwetterereignisse, der demografische Wandel, die Flüchtlingsströme insbesondere im Jahr 2015, das Artensterben und aktuell die Corona-Krise führten uns vor Augen, dass unser wirtschaftliches, soziales und ökologisches Handeln und deren Auswirkungen eng miteinander verknüpft sind. Wir in Kalletal müssen und wollen Verantwortung übernehmen, um die Lebensgrundlagen in unserer Gemeinde und weltweit langfristig zu erhalten.

Die Kalletaler Strategie beinhaltet fünf Themenschwerpunkte: Lebenslanges Lernen und Kultur, Soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft, Globale Verantwortung und Eine Welt, Nachhaltige Mobilität, Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung. In fünf Sitzungen der Steuerungsgruppe wurden Leitlinien, strategische und operative Ziele sowie über 80 Maßnahmen zu den Schwerpunktthemenfeldern erarbeitet. In der Steuerungsgruppe wirkten zwischen 20 und 30 Vertreterinnen und aus der Zivilgesellschaft und Vereinen, aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung mit. 

Steckbrief

Kommune Gemeinde Kalletal
Bürgermeister Mario Hecker
Parteizugehörigkeit des Bürgermeisters Parteilos
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Einwohnerzahl 13.914
Einwohnerinnen und Einwohner zwischen 12 und 15 581
Kalletal - Mario Hecker
Mario Hecker, Bürgermeister der Gemeinde Kalletal

»Wir wollen Freiraum für junge und mutige Ideen eröffnen und Jugendliche zu dauerhaftem politischem Engagement bewegen.«

Warum nehmen Sie an Jugend entscheidet teil?

Die Gemeinde Kalletal möchte Jugendliche in die Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie einbinden. Sie sind als Expertinnen und Experten in der Kommune nicht nur willkommen, sondern gefragt, denn die hinter dem Begriff der nachhaltigen Entwicklung stehenden Werte werden von einer sehr breiten Mehrheit der jüngeren Generation geteilt. Das zeigte zum Beispiel das Nachhaltigkeitsbarometer 2015 der Umweltorganisation Greenpeace. Jugendliche verstehen Nachhaltigkeit nicht einfach als ein anderes Wort für Umweltschutz, sondern als systemisches Konzept.

Nicht zuletzt hat auch die Fridays-for-Future-Bewegung gezeigt, dass Jugendliche mitreden und entscheiden wollen. Nur sind ihre bevorzugten Wege der Aktivität andere als die der Älteren: unkonventioneller, aktionsorientierter, online-basiert. Sie verlangen nicht unbedingt nach festen Strukturen. Deswegen denken wir, dass Jugend entscheidet und die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie besonders gut kombinierbar sind. Wir möchten, dass die Jugendlichen nicht nur mitreden, sondern sich konkret Gedanken machen und am Schluss auch über Projekte entscheiden. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als mitmachen zu wollen und es nicht zu dürfen.

Was soll sich durch Ihre Teilnahme an Jugend entscheidet in Ihrer Kommune verändern?

Anregungen, Ideen, Einschätzungen und Vorschläge der Jugendlichen sollen zukünftig eine größere Wertschätzung und Anerkennung erfahren, als dieses bisher der Fall ist. Die Politik und die teils über Jahrzehnte hinweg eingefahren Strukturen in der Parteienlandschaft sollen im Sinne einer nachhaltigen Gemeindeentwicklung aufgebrochen werden. Wir wollen Freiraum für junge und mutige Ideen eröffnen und Jugendliche zu einem dauerhaften politischen Engagement bewegen.